Worum es geht

Das Labor Dr. Merk möchte seinen Standort extrem erweitern. Dazu sollen zeitnah auf dem 4,5 ha großen Gebiet in Untere Wiesen mehrere große Hallen und ein Parkplatz entstehen. Die Dimension der Hallen erreichen nach dem im Mai vorgelegten Planungsstand bis zu 120 Meter Länge, insgesamt 160 Meter Breite und bis zu 25 Meter Höhe. Im Vergleich zu der bestehenden Bebauung des Labors und der Nahwärme-Halle ist das mehr als doppelt so hoch. Die Hallen werden so hoch wie der neu errichtete Feuerwehr-Übungsturm! Zwei Drittel der Fläche werden überbaut. Das hat natürlich weitreichende Folgen für das Stadtbild, das Mikroklima, die Natur und nicht zuletzt auf die Anwohner. Mehr siehe Untermenüs…

Die Stadtsilhouette wird schwer beeinträchtigt. Das prägende Gebäude ist nicht mehr das Kloster, sondern die neue Industrieanlage von Merk.

Eingriff in die Natur … wertvolle Moorgebiete … Tierarten … Frischluft

Aktualisierung-Der Entwurf zum Bebauungsplan wurde überarbeitet :

Der kürzlich vorgelegte und in der Sitzung am 17.11.2020 zu beratende Plan sieht jetzt noch größere Bauflächen vor, die auf eine Länge von 220 m und eine Breite von bis zu 150 m Gebäude von 20 m Höhe + technische Aufbauten zulassen, so dass ein groß dimensionierter Industriekomplex möglich wird! Die Parkplätze werden auf die andere Seite der Rottum verlegt (Lagerplatz Fa. Gräser).

Von der Stadtverwaltung wird diese neue und nicht unerhebliche Erweiterung auf unglaubliche Weise als Errungenschaft und Entgegenkommen für die unmittelbare Wohnbebauung verkauft!!

Wozu benötigt Labor Merk die Erweiterung?
Entgegen den Berichten in Medien werden die neuen Gebäude und Anlagen nicht zur Forschung an Krebsmedikamenten benötigt. Das Biotechnologie-Unternehmen entwickelt u.a. Produktionsprozesse für neuartige Krebsmedikamente, laut eigener Aussage. In Klartext: Sie dienen zur Vermehrung (Züchtung/Mästung) von modifizierten Viren. Dies geschieht im Auftrag von Kunden (eines oder mehrerer Pharmakonzerne). Merk spielt hier die Rolle der verlängerten Werkbank.
Die Viren werden tiefgefroren geliefert, mittels komplexer Prozesse vermehrt und nach mehreren Prozess-Schritten wieder tiefgefroren als Gefahrgut zu einem Abfüller verschickt.

Der Aufreger Nr. 1:

Die Anwohner wurden bis heute nie direkt informiert. Lediglich ein kleiner Bericht im Ortsanzeiger erwähnte eine „Laborerweiterung“. Da der Anzeiger nicht an alle Haushalte verteilt wird, wussten bis vor kurzen die allermeisten Bürger nichts davon!
Bei solch einer massiven Bebauung hätte bereits im Vorfeld ein Gespräch mit den Anwohnern geführt werden müssen! Hier sehen wir sowohl den Bürgermeister wie den Investor in der Pflicht.
Die Planungen für die Erweiterung laufen seit 1-2 Jahren. Die Verwaltung ist seit langem involviert. Der Gemeinderat wurde das erste Mal im November 2019, aber in nichtöffentlicher Sitzung, in Kenntnis gesetzt. Damit hatten auch die Gemeinderäte Schweigepflicht und keine Möglichkeit die Bürger zu informieren!

Der Aufreger Nr.2:

Die Garagenhalle von Herrn Remmele in den Untere Wiesen direkt neben der Bahnlinie und den Quellgebieten, will die Fa. Merk übernehmen. Sie ist strategischer Bestandteil der Laborerweiterung. Herr Remmele hatte einem Verkauf zugestimmt (wie man in der Schwaebischen lesen konnte), vermutlich aber nur weil ihm die Stadtverwaltung im Vorgriff auf einen Gemeinderatsbeschluss ein günstiges großflächiges Premiumgrundstück (welches schon für eine Kindergartenfläche angedacht war) zum Gewerbepreis in Siechberg III neben dem Feuerwehrgebäude zugesichert hat. Wegen der guten Anbindung handelt es sich hierbei um ein Filetstück! Dieses war laut Gemeinderatsbeschluss aber für die Errichtung eines neuen Kindergarten reserviert. Bereits in der Gemeinderatssitzung vom 26.05.2020 wurde dieses Ansinnen mit klarer Mehrheit abgelehnt.
Herr Remmele ließ via dem Stadtplanungsamt verlauten: „Er wird die Halle nur verkaufen, wenn die Stadt ihm im neuen Baugebiet Siechberg III das Grundstück mit 5000 qm neben dem neuen Feuerwehrhaus verkauft. Jegliches anderes Grundstück werde er nicht akzeptieren!

Der Aufreger Nr.3:

Bei dem 5000 qm großen Grundstück handelt es sich um ein Gewerbegrundstück. Dieses wird zum Preis von 60 €/qm, also für 300.000 € verkauft. Nur: bei der Halle zur Unterstellung von Oldtimern handelt es sich aber um gar kein Gewerbe. Andere Grundstückskäufer für Wohnzwecke müssen 217 €/qm in dem Gebiet Siechberg III bezahlen. Damit beträgt der eigentliche Wert dieses „nicht gewerblich genutzten Grundstücks“ 1.085.000 €. Das heißt die Stadt- also wir Bürger – verschenkt knapp 800.000 € an den wohlhabenden Bürger von Ochsenhausen.

Gütlicher Vorschlag: Die Fa. Merk bezahlt die Differenz an die Stadtkasse. Denn sie ist ja der eigentliche Verursacher! Oder besser: Sie akzeptiert einen anderen Standort! Dann ist kein Grundstückstausch von Nöten.