Das große Ganze sehen

Kröten schluckt man nicht gerne. Die Erweiterung des früher aufgegebenen Gebietes der Unteren Wiesen ist da schon eine – immerhin wurde genau das Gebiet, von einer weiteren Entwicklung herausgenommen. Jedem ist klar, eine dann nochmalige Erweiterung – in den Unteren Wiesen – kann es aufgrund der Begrenztheit, nicht geben. Klar ist auch, die Aufhebung der sehr restriktiven früheren Höhenbegrenzung zum Schutz der Durchlüftung des Tales und des Ortsbildes (siehe Höhe Neukauf-Einkaufsmarkt) werden andere ebenfalls für sich in Anspruch nehmen wollen.

Das Rottumtal wird seinen Charakter verlieren (siehe Bebauung Rottuminsel) und das Ortsbild wird weiteren Schaden nehmen.

Es stellt sich daher auch die Frage, reicht die Produktionsfläche nur für die Versorgung von klinischen Studien oder kann es dort überhaupt eine reguläre Wirkstoffproduktion ab Phase IV Arzneimittelstudien geben, ab welcher mehr als 1000 Personen oder gleich der reguläre Patientenmarkt versorgt wird. Momentan werden scheinbar nur präklinische Phasen beliefert.

Dann wäre es rein aus der Sichtweise, dass gerne weitere Biotechnologieansiedlungen wünschenswert sind und sich ein ‚Biotechnologiecluster‘ bildet, konsequent und sinnvoll dass:

  1. Genügend Flächen mit Erweiterungsmöglichkeiten in dem Gebiet verfügbar sind.
  2. eine taugliche Anbindung, wie die zukünftig neue Umgehungskraftfahrstrasse B312 in direkter Umgebung ist (Industriegebiet Längenmoos).
  3. nicht auf beengten Räumen, teilweise im Überflutungsgebiet, bauen zu müssen.
  4. nicht bei jedem Vorhaben eine große Sauerei bezüglich Umwelt, Arten- und Naturschutz zu anzurichten.
  5. Voraussetzungen für weitere schnelle Ansiedlungen und Rechtssicherheit, wie Anwohnerschutz gegeben ist.
  6. eine überdurchschnittliche Erreichbarkeit von anderen Biotechnologie- wie Wissenschafts- und Studienorten geben ist
  7. es ein branchenüblicher hervorragender, attraktiver Standort ist.

-> Dies alles ist in den Unteren Wiesen nicht der Fall.

Im Gegenteil, ein Problem jagt das andere und auf Kosten der Öffentlichkeit müsste mit Umweltzerstörung und Geld in Vorschuss gegangen werden.

Die Erweiterung kostet den Ochsenhauser Bürger sehr viel Geld und Forschungtrends ändern sich. Eine Biotechnologiecluster an einem Standort ohne Erweiterungsmöglichkeiten ist schwer vorstellbar und ein Ortsbild lässt sich halt nur einmal verhunzen.

In den vorangegangen Sitzungen haben Gemeinderäte (auch aus Reinstetten) davon gesprochen, man möchte nicht auf „Krebsheilungsmittel für Kinder“ verzichten und der Standort stehe dafür.

Vergessen haben die Gemeinderäte offensichtlich: es geht um die präklinische Phase und dort schafft es vielleicht 1 von 10.000 Wirkstoffen zu einem späteren Medikament und dieses muss dann noch bezahlbar sein.

Die besonders aussichtsreichen Blockbusterkandidaten werden meistens intern an den Unternehmensstandorten erforscht.