Fledermäuse

Fledermäuse

Das Gebiet stellte ein Eldorado für Fledermäuse dar. Wie so viele andere seltene und überaus geeignete Lebensräume für Fledermäuse in Ochsenhausen, wurde dieser teilzerstört!

Die nachtaktiven Fledermäuse sind auf „Lebensraumstrukturen“ angewiesen. Diese Strukturen werden heutzutage immer seltener. Für jeden Lebensraum finden sich angepasste Fledermausarten, diese können nur dort leben.

In den Unteren Wiesen ist das Besondere, dass es einen älteren Baumbestand entlang von Wassergräben gab. Die älteren Bäume boten Nisthöhlen für Fledermäuse. Genauso wichtig sind morsche Baumteile und die Rinde, auf welcher sich Nahrung findet. Im Kulturwald werden Bäume relativ früh gefällt.

Drei weitere Faktoren machen das Gebiet noch einzigartiger.

  1. Vernetzung zu anderen Fledermaushabitaten

2. Wassergräben zur Jagd

3.ehemalige Abdunkelung und Windgeschütztheit (50 Bäume gefällt/frühere Abdunkelung und Windschutz)

Das Gebiet wurde durch mehrere Wassergräben, wovon zwei parallel liefen und einen Baumsaum hatten, unterteilt.

Zirka 50 unterschiedliche Bäume, wurden ohne erkennbaren Grund (siehe Stumpfenbild) gefällt. Auf Nachfrage, sagte die Hauptamtsleiterin Frau Oelmaier, sie seien krank gewesen!
Die Bäume dienten der Stabilisierung der Gewässergräben und bildeten mit den Gräben zusammen eine hochwertige Struktur für Fledermäuse, da manche Arten speziell auf solche Strukturen wie alte Bäume und Gewässer angewiesen sind.

Die meisten Fledermausarten sind sehr lichtempfindlich. Schon geringst beleuchtete Orte suchen sie nicht auf. Die Nadelbäume verdunkelten nochmals zusätzlich.

Fledermäuse sind filigran und bevorzugen windarme Futtergründe zum Beutefang. Durch eine unmittelbare Lage zum Hang und Baumreihen war das Gebiet natürlich vom Wind abgeschattet.

Über ein Gutachten über die Bäume oder die Hütten vor der Zerstörung ist nichts bekannt – Fledermäuse mit teilweise nur 2g Gewicht übersieht man ohne Fachkunde (und Interesse).

Nicht erstaunlich ist, dass das Gutachterbüro Zeeb, auf dem Gelände direkt keine Fledermauswohnungen fand. Die zig unübersehbaren Baumstümpfe waren im Gutachten überhaupt nicht erwähnt.

Auffällig ist, dass dies jetzt in Ochsenhausen schon vielfach vorkam. Immer wieder ist das gleiche Büro tätig. (Ein Schelm der Böses denkt. Gefälligkeit?)

Nebenbei bemerkt:
Für das Baugebeit Siechberg III wurde ein mehr oder weniger verlässliches Fledermausgutachten angefertigt. In der Nähe in der Höll (jetziger Fuss-und Radweg) zum Siechberg wurde, obwohl der Biologe dort bei Nacht mit Stirnlampe im Sauseschritt vorbeiging, eine erhebliche Anzahl- und Artenvielfalt von Fledermäusen festgestellt.

Kurze Zeit später waren alle Bäume weg und es kommt ohne Diskussion, links und rechts entlang eine Wohnbebauung.

Gleichzeitig ist alltäglich von der Artenverarmung zu lesen und manche Gemeinderatsfraktion hat „ökologisch“ im Namen. (Was das Wort wohl bedeutet? Ist halt en vogue, sich mit solchen Begriffen zu schmücken.)

Zitat aus LNV-Gutachten:
Die im Rahmen der artenschutzrechtliche Begutachtung gemachte Erhebung durch Büro Zeeb ist nicht valide. Eine große Anzahl an Nistmöglichkeiten wurde vorher entfernt (Bäume, Hütten). Das Gebiet wurde durch das Abholzen großer mächtiger Bäume beleuchtet und windhöfiger. Von den meisten Arten sind -bis auf die Zwergfledermaus- alle sehr lichtempfindlich. Die Fledermäuse suchten das Weite. Wo einst Bäume standen, sind heute nur die Stümpfe zu sehen.

Wenn alles verdrängt wurde, ist auch nichts zu finden.
Auf Nachfrage in der Gemeinderatsitzung im November 2019 wurde seitens der Hauptamtsleiterin behauptet, es seien keine Bäume entfernt worden. Bei einer späteren Sitzung wurde auf die erneut gestellte Frage geantwortet, die Bäume wären alt und morsch gewesen und deshalb entfernt worden.
Auf älteren Luftaufnahmen ist der Baumbestand gut zu erkennen!

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