Wasserhaushalt – Grundwasserneubildung
Dem Anmoor kommt eine wasserregulierende Aufgabe zu. Gespeist von den geschützten hangseitigen Quellen nimmt es nach Regenfällen über die Geländeoberkante hinaus -nicht ausschließlich unterirdisch – Wasser auf und gibt es stark verzögernd an die Rottum weiter. Ein Teil davon steht Pflanzen zur Verfügung und schützt diese vor trockenen Sommern.
Im Gegensatz zu den vielen drainierten landwirtschaftlichen Flächen, ist das Anmoor die einzige verbliebene Fläche, welche bei kurzen sommerlichen Gewittern den Niederschlag verzögert an die Rottum weiter gibt, indem es das Wasser durch seine Aufnahmefähigkeit und flächige Überflutung einspeichert.
Das gespeicherte Wasser steht besonders im Sommer durch eine verzögerte Abgabe seiner Speichermenge ins Grundwasser und in die Rottum zur Verfügung und dient damit der Grundwasserneubildung.
Das Anmoor schützt so die Rottum mehrfach, im Sommer durch Nachfluss von gespeichertem Wasser, durch eine starke Verzögerung von Starkregenzuflüssen bei Hochwasser. Ebenso gibt es keine Schlammlast und Erdlast des Niederschlagwassers, wie es mittlerweile überall um Ochsenhausen zu beobachten ist.
Weil u.a. solche Gebiete nicht geschützt, sondern zerstört werden, werden in den kommenden Jahren für einen Betrag von 18 Mio.EUR für Auffangbecken als Hochwasserschutz im Einzugsgebiet des Wasserverbands Rottumtal gebaut.
Die unterschiedlichsten Wasserpegel führen natürlich zu einer Herausbildung einer spezifischen Vergesellschaftung von Arten der Flora und Fauna, welche sich mit einem Geldbetrag von 1 Mio. Euro sicher nicht nachbilden lässt (siehe Beispiel Gelbbauchunke).
Genau solche Flächen mit stehendem Wasser und in den Unteren Wiesen mit der Grabenstrukur sind auch bei uns einzigartig.
Mittlerweile ist an den Rohren, die dort in der Rottum münden, zu sehen, dass hier schon völlig planlos – scheinbar ohne die Vorgaben einer Behördenauflage – unterschiedlichste Drainagen bis zur Rottum geführt wurden.
In dem Gebiet wurden leicht erhöhte Arsenwerte gemessen. Leider ist die Messung nicht sehr umfänglich und so nur begrenzt aussagefähig.
Arsen ist ein Halbmetall und je nach Konzentration giftig. Als Indikator für moorige Böden kann es deshalb herhalten, weil es wasserlöslich ist. Bei Mooren mit aufsteigendem „Grundwasser“ und Verdunstung reichert sich das Metall an.
Aufgrund der bisherigen veröffentlichten Daten können kaum Schlüsse gezogen werden, insbesondere da sich der Stoff vollkommen unterschiedlich in Pflanzen anreichert oder nur minimalst aufgenommen wird.
Zur Beunruhigung der Kleingartenbesitzer und Landwirte kann und darf dies nicht herhalten, da hier die Werte in den Lebensmitteln (Obst&Gemüse) und Futtermitteln (Grasschnitt) erheblich sind und von der EU herangezogen werden. Den Umstand kennen wir zumeist von dem Lebensmittel Reis, bei welchem empfohlen wird, das reichliche Kochwasser weg zu schütten.